Ernährungsberatung

Kerstin Dobberstein
Ernährungsberaterin
E-Mail: info@remove-this.darmzentrum-oberhavel.de

Ernährungsstörung rechtzeitig erkennen und zuverlässig behandeln

Um Ernährungsstörungen rechtzeitig zu erkennen und zuverlässig behandeln zu können, werden alle Patienten der Ernährungsberatungssprechstunde regelmäßig nach ihrem aktuellen Gewicht, dem momentanen Appetit und einem eventuellen ungeplanten Gewichtsverlust in den letzten drei bis sechs Monaten befragt (angelehnt an Malnutrition Universal Screening Tool nach Kondrup et al., 2003).

Patienten mit geringem Risiko werden alle 12 Wochen, also in weiteren Intervallen erneut befragt (gescreent). Patienten mit mittlerem und hohem Risiko auf eine Ernährungsstörung werden enger bei der Ernährungsberatung vorgestellt, bei dringender Notwendigkeit auch sofort während der ärztlichen Sprechstunde, um ein weitergehende Einschätzung (Assessment) durchzuführen.

Außerdem erhalten alle Patienten, welche eine ambulante Chemotherapie in der Praxis erhalten, eine Ernährungsberatung und damit auch ein Einschätzung über den körperlichen Status. Hierbei wird die Ernährungsanamnese, der Gewichtsverlauf, die quantitative und qualitative Nahrungsaufnahme mittels 24-Stunden-Recalls erfasst, die ernährungsrelevanten Symptome beurteilt, die Leistungsfähigkeit, das aktuelle ernährungsrelevante Labor und die Körperzusammensetzung mittels Bioelektrischer Impedanzanalyse. Den Ergebnissen entsprechend werden leitliniengerechte Ernährungsinterventionen in die Wege geleitet.

Zur Steigerung der oralen und damit natürlichen Nahrungszufuhr werden regelmäßige Ernährungsberatungen durchgeführt. Dabei werden gemäß des Stufenschemas der Ernährung (nach Valentini et al., 2013: Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin: DGEM-Terminologie in der Klinischen Ernährung) individuelle Möglichkeiten der Optimierung der oralen Ernährung inklusive Speisenanreicherung und der Möglichkeit der Ergänzung mit oralen Nahrungssupplementen besprochen. Bei unzureichendem Erfolg werden je nach individuellen Gegebenheiten ausschließliche oder supportive heimenterale oder -parenterale Ernährungstherapien eingeleitet und regelmäßig überwacht.

Eine enge Zusammenarbeit mit geschulten Pflegediensten und Apotheken ermöglicht einen reibungslosen Ablauf der Versorgung unserer Patienten. Die regelmäßige Wiedervorstellung der Patienten erfolgt nach individuellen Abständen abhängig vom Ernährungszustand nach ein bis 12 Wochen.